Der HSC Kreuzlingen feierte den vierten Heimsieg und vergrösserte den Abstand auf die Playouts. Bild: zVg
28.10.2024 15:10
Vierter Heimsieg: HSC Kreuzlingen gelingt die Revanche
Den Kreuzlinger NLA-Handballern glückt am 11. Spieltag ein wichtiger Sieg: Mit dem 29:26 (13:10) gegen GC Amicitia Zürich festigt das Team von Tainer Ralf Bader seinen 7. Tabellenplatz und vergrössert seinen Vorsprung auf den Playout-Strich auf fünf Punkte.
Handball Nach der unglücklichen 27:28-Auswärtsniederlage gegen den ambitionierten Traditionsclub GC Amicitia Zürich haben die Kreuzlinger das Glück und damit auch die beiden Punkte im zweiten Saisonduell auf ihre Seite gezwungen. In einer attraktiven Partie vor 450 Zuschauern hatte der HSCK im Endspurt noch etwas mehr Benzin im Tank. Spielentscheidend waren die Penaltyparade von Haris Berisha (59.) und das siebte Tor von Routinier Valon Dedaj zum 28:26 gut 45 Sekunden vor Schluss. Über die gesamten 60 Spielminuten gesehen war der Sieg des HSC Kreuzlingen ein leistungsgerechtes Verdikt.
Ausgezeichnet verteidigt
Die Kreuzlinger zeigten vor allem in der Defensive eine überzeugende erste Halbzeit. Mit ihrer offensiven Abwehr stellten sie die Zürcher Angreifer vor grössere Probleme. Die dadurch entstehenden Räume am Kreis konnten die Gäste zu selten ausnützen. Oft wurden sie bereits vor dem entscheidenden Pass blockiert. Dazu gelangen Torhüter Andreas Wieser mehrere erstklassige Paraden. Allerdings stand ihm diesbezüglich sein Zürcher Gegenüber Viacheslau Saldatsenka nicht nach. Seinen Reflexen hatte es GC Amicitia primär zu verdanken, dass sich die Kreuzlinger nicht absetzen konnten. Zwar führte der HSCK nach 18 Minuten mit 7:4, gab diesen Vorteil aber in den nächsten acht Minuten wieder preis. Auch deshalb, weil man aus den Überzahlphasen zu wenig machte. Die letzten vier Minuten vor der Pause gehörten dann wieder den Thurgauern, die die bereits zweite Strafe gegen den Zürcher Topscorer Martin Popovski unter anderem mit zwei Treffern ins leere Tor zur 13:10-Halbzeitführung nützten. Da hatte der Zürcher Headcoach Werner Bösch, notabene ehemaliger Trainer des HSCK, definitiv einigen Gesprächsbedarf in der Kabine.
Nicht ohne Zittern
Diesen Dreitore-Vorsprung konservierten die Kreuzlinger, bei denen der zuletzt lange verletzte Lukas Saueressig erstmals wieder zu Teileinsätzen kam, in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit. Doch die Zürcher hatten sich nun besser auf die offensive Abwehr der Einheimischen eingestellt und stiessen vermehrt durch die Lücken. Innerhalb von knapp drei Minuten gab der HSCK seinen hart erarbeiteten Vorsprung wieder her – teilweise auch durch Geschenke in Form von leichtfertigen Ballverlusten. Cheftrainer Ralf Bader reagierte mit einem Time-out und einigen personellen Rochaden. So beorderte er mit dem jungen David Soòs und Fynn Beckmann zwei neue Rückraumspieler und mit Haris Berisha einen neuen Torhüter aufs Feld. Soòs bedankte sich postwendend mit zwei Treffern zum 22:20 (49. Minute). Der Kreuzlinger Angriff nahm in der Schlussphase nochmals Fahrt auf. Als Topscorer Eric Damböck rund sieben Minuten zum 26:22 erhöhte, dürfte so mancher HSCK-Anhänger die beiden Punkte bereits auf sicher geglaubt zu haben. Doch es kam nochmals Spannung auf, auch weil die Kreuzlinger nun viele Strafen kassierten. Und als der zuvor treffsichere Topscorer Martin Popovski zu seinem sechsten Penalty an die Siebenmeter-Linie trat, schien der Zürcher Ausgleich zum 27:27 Tatsache zu werden. Doch der Routinier scheiterte an HSCK-Keeper Haris Berisha und kassierte wenig später gleich auch noch seine dritte Zeitstrafe. Diese Chance liessen sich die Thurgauer nicht mehr entgehen. Valon Dedaj erzielte mit seinem siebten Treffer rund 45 Sekunden vor der Sirene das 28:26 und Eric Damböck deckelte den vierten Saisonsieg in der Schlusssekunde mit seinem 70. Saisontor.
Zwei kapitale Auswärtsspiele
Für die Kreuzlinger geht es am nächsten Samstag, 17 Uhr, mit dem Gastspiel beim Tabellenachten Wacker Thun weiter. Gegen die Berner Oberländer hatten sie im ersten Vergleich zuhause deutlich gesiegt. Allerdings zeigte sich Wacker zuletzt deutlich verbessert, was auch dem neuverpflichteten Kroaten Ante Gadza (22 Tore in vier Spielen) geschuldet ist. Und vor eigenem Publikum sind die Thuner traditionell nochmals eine Klasse besser. Nach einem freien Wochenende steht dann am Mittwoch, 13. November, der schwierige Gang zum Aufsteiger und Tabellenvorletzten RTV 1879 Basel auf dem Programm. Das nächste Heimspiel bestreitet bestreiten die Kreuzlinger am Mittwoch, 20. November, 20 Uhr, gegen Pfadi Winterthur.
red
HSC Kreuzlingen – GC Amicitia Zürich 29:26 (13:10)
SH Egelsee. – 450 Zuschauer. – Sr. Hennig/Meier.
Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen (1/7), 7-mal 2 Minuten gegen Zürich (4/3).
Kreuzlingen: Wieser (1.-42./5 Paraden, davon 1 Penalty/22 %), Berisha (42.-60./6 Paraden, davon 1 Penalty/50 %); Mastrocola, Beckmann, Dedaj (7/3), Heim, Drilon Tahirukaj (4), Ramosaj (2), Saueressig, Brezina (3), Rink (2), Damböcl (7), Wehrli, Soos (2), Drenit Tahirukaj (2).
Zürich: Sladatsenka (1.-58./8 Paraden), Fuchs (58.-60./0 Paraden); Cagalj, Osterwalder (2), Thümena, Popovski (9/4), Sluijters (4), Flajsar (2), Hayer (1), Bader, Grau (1), Quni (3), Poloz (1), Platz (3), Lapajne.
Bemerkungen: Penaltys: Kreuzlingen 3/3, Zürich 4/6. – Kreuzlingen ohne Leindl, Kozina, Zeltner (alle verletzt) und Färber (überzählig). – Raiffeisen-Best-Player-Auszeichnung: Haris Berisha (K) und Martin Popovski (Z).