Mit grosser Begeisterung und attraktiven Events feierte «The Hall» das Zehnjährige.
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17.11.2024 00:00
Zehnjährige Erfolgsgeschichte für «The Hall»
Mit einem Tag der offenen Tür feierten am vergangenen Samstagnachmittag die Jugendlichen zusammen mit den verantwortlichen Erwachsenen des Ermatinger Vereins Jugend und Freizeit das zehn Jährige Bestehen des Jugendtreffs.
Ermatingen Poppige Musik ertönt aus den Lautsprecherboxen und auf der Skateanlage flitzen begeisterte Jugendliche mit Helm, Arm- und Knieschonern auf ihren Skateboards mit viel Schwung hin und her. Dieser Schwung symbolisiert gleichermassen die zehnjährige Erfolgsgeschichte des wohl sportlichsten Jugendtreffs der Ostschweiz. An verschiedenen Orten spielen Jugendliche und sind friedlich am Plaudern. Andere knabbern genüsslich einen Hot Dog und trinken ein Glas Coca-Cola. Bald einmal präsentieren Jugendliche aus Ermatingen ihre Bewegungskünste auf dem Skateboard und bei verschiedenen Challenges winken Preise. «Wir haben die ganze Skaterszene der Ostschweiz und aus Konstanz eingeladen und freuen uns, dass einige Vertreter davon hier sind», freuen sich die Veranstalter. In einer Ecke kreiert Dani Day Huber aus Zürich in einem Kunstworkshop zusammen mit den Kleineren passende Sujets, zur bevorstehenden Adventszeit. Ergänzt werden die Aktivitäten durch Tape-Arte, eine besondere Wandkunsttechnik zum Gestalten von Wänden und der Eingangstüre.
3500 Jugendliche und Erwachsene
Dem Erfolg voraus geht eine lange Geschichte, haben doch schon vor 23 Jahren Erwachsene und Jugendliche die ersten Bemühungen unternommen für einen Jugendtreff in Ermatingen. «Damals wurden die Gemeinden vom Kanton beauftragt, den Jugendlichen etwas anzubieten. Ein Folgeprojekt war im Mai und Juli 2012 das Schulprojekt Skaterpark Ermatingen. Die Klasse G3 der Sek Ermatingen erstellte im Rahmen einer Abschlussarbeit einen Vorschlag für die Realisierung eines Skaterparks in Ermatingen. Das Dossier Skaterpark Ermatingen wurde bei der Gemeinde eingereicht und die Klasse erhielt den Auftrag, das Projekt weiter auszuarbeiten. Das Lokal in der Liegenschaft von Dani Gremlich war dann ein Idealfall, der den Schülern von Ermatingen ermöglichte, unter der Anleitung der Betriebskommission den Treff selbst zu bauen und 2014 die Realisierung von The Hall zu verwirklichen», blickt Urs Handte zurück. Er betreut in einem Teil-Pensum als Jugendbeauftragter den Treff, den die Politische Gemeinde und die Schul- und Kirchgemeinde finanziell unterstützen. Die Anlage steht allen Interessierten jeweils am Dienstag- und Donnerstagnachmittag, am Freitag den älteren Jugendlichen und am Samstagnachmittag insbesondere auch den Familien zur Verfügung. Dieses Jahr machten zwischen 3000 und 3500 Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Gemäss Urs Handte erfährt der Jugendtreff bei der Bevölkerung und bei den kantonalen Stellen eine grosse Akzeptanz und eine spürbare Wertschätzung: «Der Ermatinger Jugendreff ist bei der Bevölkerung angekommen.»
Vielseitige Nutzung
Inzwischen nutzen auch Schulen und Kirche die Lokalitäten von «The Hall». Der Treff deckt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Jugendlichen ab und es finden auch offizielle Turnstunden und Anlässe der Kirche statt. «Alkohol, Nikotin und Drogen sind bei uns kein Thema und wir müssen diesbezüglich auch nicht präventiv tätig sein», freut sich Handte. Und was wünscht er sich für die Zukunft des Treffs? «Er soll erhalten bleiben und die Bedürfnisse der Jugendlichen abdecken, wobei wir uns eine Ausdehnung für Kinder ab der ersten und zweiten Klasse gut vorstellen können», lautet seine Antwort. Dass auch ehemalige Jugendliche wieder vorbeikommen und mit den jetzigen Jugendlichen ins Gespräch kommen und ihnen Tricks zeigen auf dem Board, freut ihn besonders. «Bei uns herrscht anstelle von Mobbing Harmonie und jede und jeder, der dazu bereit ist, wird integriert, auch Jugendliche mit Migrationshintergrund.» Er erlebt seine Jugendlichen als motiviert, humorvoll und mit grosser Sozialkompetenz und hofft, dass die gut gebaute Anlage auch in Zukunft ihren Dienst versehen wird. Ein Weiterausbau ist nicht möglich, aber den Jugendlichen steht es offen, die Lunch umzustellen und neue Spielideen mitzubringen. Wichtig ist für den Jugendbeauftragten, dass weiterhin ein gutes Verhältnis mit Vermieter Dani Gremlich bestehen bleibt und für ihn gibt es ein grosses Lob: «Er unterstützt uns immer wieder sehr hilfreich und hat auf das Jubiläum hin auch den neuen Profi-Basketballkorb montiert.» Und das Fazit der verantwortlichen Organisatoren: «Das Jubiläum war ein voller Erfolg und wir freuen uns darüber, dass wir während des ganzen Tages Full House hatten.»
Von Werner Lenzin