23.10.2024 08:12
Vom Standort überzeugt
Erstes Reka-Feriendorf an einem See und in einer Stadt - Eröffnung frühestens im Jahr 2028
Das Reka-Feriendorf in Kreuzlingen kann umgesetzt werden, da das Verwaltungsgericht die Beschwerde gegen den Gestaltungsplan Seezelg II abgewiesen hat. In den drei Häusern sollen 60 bis 70 Wohnungen, Wellnessbereich und Gemeinschaftsräume entstehen. Der nächste Schritt: Die Stadt muss den Gestaltungsplan in Kraft setzen.
Kreuzlingen Im Seezelg II sei das Reka-Feriendorf zentraler Bestandteil der künftigen Gestaltung des Gebietes beim Schwimmbad Hörnli, so Stadtrat Ernst Zülle anlässlich der Medienkonferenz. «Auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt können wir sowohl den Gestaltungsplan wie auch die Baureglementsvorschriften Kissingerguet/Seezelg in Kraft setzen, nachdem das Thurgauer Verwaltungsgericht die Beschwerden gegen beide Vorhaben zurückgewiesen hat». Damit sei das geplante Reka-Feriendorf auf einem guten Weg.
Reka betritt Neuland
Es sei wichtig zu betonen, dass die natürliche Uferzone und der Fussweg am See auch mit dem neuen Gestaltungsplan erhalten blieben, der neue Gestaltungsplan der Uferzone teilweise mehr Platz einräume und damit ein grösserer natürlicher Uferbereich entstehe. «Das Seeufer bleibt frei», betonte Ernst Zülle, Bauten seien nur innerhalb der wenigen Bereiche erlaubt. Diese befänden sich vor allem in der Nähe der Eisenbahnlinie. «Die Erschliessung des Feriendorfes erfolgt über den bestehenden Veloweg, der auf fünf Meter verbreitert wird. Es gibt keine Durchfahrtsstrasse, die Zufahrt ist nur bis zur Tiefgarage des Feriendorfes erlaubt».
Roland Ludwig, Direktor der Reka, ging anschliessend auf das geplante Feriendorf ein. «Wir sprechen mit unseren Anlagen vor allem Familien an. Basis dafür ist der Rekalino Club, ein Paradies für Kinder von 2 bis 16 Jahren». Traditionell habe jedes Dorf ein eigenes Thema, in Kreuzlingen stehe natürlich der See im Vordergrund. «Wir betreten hier Neuland, in Kreuzlingen entsteht das erste Feriendorf in einer Stadt und an einem See, wir sind überzeigt, ein spannendes Angebot schaffen zu können», so Roland Ludwig.
Ganzjahresbetrieb geplant
Reka-Vizedirektor Damian Pfister betreut das Kreuzlinger Projekt. «Die 60 bis 70 Wohnungen weisen eine hohe Qualität auf, die Tiefgarage bietet 75 Plätze und wir werden einen hohen Servicegrad mit einem Wellnessbereich, Seminar- und Gemeinschaftsraum garantieren». Zudem gebe es einen naturnahen, grosszügigen Aussenbereich. Das Thema «Barrierefreiheit erhalte eine sehr hohe Bedeutung. Das Raumkonzept werde aber noch detailliert erarbeitet. Daher sei es aktuell nicht möglich, eine genaue Investitionssumme zu nennen. «Wir liegen zwischen 30 und 40 Millionen, sowohl Reka wie Seeleben AG als Grundeigentümerin werden investieren».
Es sei vorgesehen, das Reka-Feriendorf als Ganzjahresbetrieb zu führen, «das heisst für uns 300 Tage offen zu haben». Die Wohnungen auch im Winter zu füllen, sei «kein Spaziergang», sagte Damian Pfister. Der Standort Kreuzlingen biete aber viele Vorteile, denn innerhalb einer Stunde seien zahlreiche attraktive Ausflugsziele zu erreichen. «Und natürlich ist auch die Stadt Konstanz ein Magnet mit vielen Angeboten». Die nächsten Schritte seien Betriebskonzept, Bauprojekt und Baueingabe, dafür werde ein Jahr veranschlagt. Sechs Monate rechne Reka für das Bewilligungsverfahren, ebenfalls sechs Monate für Auflageprojekt und Ausschreibungen. «Die Bauzeit beträgt dann zwischen 18 und 24 Monaten, die Eröffnung werden wir frühestens im Jahr 2028 feiern können».
Natur erlebbar machen
Fabian Munz als Vertreter der Grundeigentümerin Seeleben AG betonte die naturnahe Gestaltung des Sieldungsraumes. «Wasser, Erlebnis, Natur sind die Schlagzeilen, wir werden nur heimische Bäume pflanzen und für ein natürliches Seeufer sorgen». Erlebniswege und Teiche sorgten im Aussenbereich dafür, dass die Natur erlebbar gemacht werde. Die bestehenden Bäume seien möglichst zu erhalten, es gebe keine Zäune. Hecken würden gestalterisch und zur Wegleitung gepflanzt, die offiziellen Fusswege seien unversiegelt zu gestalten.
«Nachhaltigkeit ist uns wichtig, so wird das Bad mit Thermalwasser geheizt, dieses soll über einen Wärmetauscher nach der Badnutzung in einen grösseren Energieverbund fliessen, welcher sich über die Gebiete Bottighofen und Kreuzlingen verteilen kann». Es sei zudem geplant, Energie aus dem See zu nutzen, alles zu 100 Prozent lokal produziert. Das gefilterte, saubere und abgekühlte Tiefenwasser fliesse über naturnahe oberflächliche Entwässerungsgräben und Erlebnisteiche in den Bodensee.
Attraktionen in der Nähe
«Das Projekt Reka-Feriendorf bietet dem Tourismus im Kanton eine riesige Chance, die Ferienregion Thurgau Bodensee landesweit bekannter zu machen, die Realisierung ist für Thurgau Tourismus ein Quantensprung», sagte Geschäftsführer Rolf Müller. Insbesondere im Segment Familie sei dieser Entwicklungsschritt wünschenswert, Potenzial und Nachfrage seien gross. Das Reka-Feriendorf generiere zusätzlich etwa 50'000 Logiernächte jährlich. Davon, so zeigte sich Rolf Müller überzeugt, «werden diverse Tourismus- und Freizeitanbieter im Raum Kreuzlingen-Konstanz, aber auch im Kanton profitieren können».
Das Seezelg-Areal biete mit dem Schwimmbad Hörnli und dem Campingplatz Fischerhaus zwei attraktive Anlagen. «Der Campingplatz ist erfolgreich unterwegs, im vergangenen Jahr wurden knapp 26'000 touristische Übernachtungen gezählt. Das Schwimmbad Hörnli ist natürlich ein wichtiges Angebot auch für das Reka-Feriendorf». Nicht zu vergessen sei der Seeburgpark mit Spielplatz, Minigolf und Tierpark.
Von Kurt Peter