Rund ums Gesundheitszentrum Sokrates wurden sieben Homöopathie-Lehrpfad-Tafeln errichtet.
05.12.2024 08:17
Neuer Homöopathielehrpfad in Güttingen
Ein neues, kostenloses Angebot in Güttingen
Rund ums Gelände des Gesundheitszentrums Güttingen gibt es frei zugänglich einen Homöopathielehrpfad. Entwickelt wurde dieser von drei Studientinnen, welche sieben Tafeln zu verschiedenen Themengebiete der Heilmethode aufgearbeitet haben.
Güttingen «Es ging nicht einfach zack bum und der Lehrpfad stand», sagt David Reichmuth, Geschäftsführer der Gesundheitszentrum Sokrates AG in seiner Eröffnungsrede. Zur Eröffnung des Lehrpfades erschienen rund 40 Gäste. Letzten Herbst kamen die Homöopathie-Studentinnen der SHI Juliana Zweifel, Jasmin Lehmann und Martina Glanzmann im Rahmen ihrer Projektarbeit mit ihrer Idee auf das Sokrates zu und dies aus gutem Grund. Eine der Studentinnen verbrachte 2022 selbst einen Monat im Gesundheitszentrum. Sie kam wegen eines Burnouts und erlebte die ganzheitliche Behandlung als sehr wertvoll. «Wir alle kennen die Missstände im Gesundheitssystems. Fehlende Ressourcen, immer mehr Spezialisten. Und der Mensch als Ganzes wird in der Medizin immer weniger angeschaut», so die angehende Homöopathin. Auf der anderen Seite gebe es die «Zuckerkügelis, die wohl jede und jeder kennt. Wenn, dann wirken sie wegen des Placeboeffekts», hört sie oft. Der Homöopathie werde immer noch wenig zugetraut. Diesem Denken wollen die Studentinnen mit ihrem Pfad, bestehend aus sieben Infotafeln, nun entgegentreten. Die Grundprinzipien der Heilmethode sind komplex und werden durch den Lehrpfad für den Besucher verständlich. Einfach erklärt: In der Homöopathie werden Betroffene mit den hoch verdünnten Substanzen behandelt, die in grosser Menge die gleichen Symptome bei Nicht-Erkrankten auslösen. So wird die Selbstheilungskraft im Körper aktiviert.
Fragen zum Nachdenken
Monate lang brüteten die drei immer wieder über den Inhalten und versuchten, diese möglichst verständlich zusammenzufassen. Illustriert wurden die Tafeln durch Ron Dideldum. Einem: «etwas komischen Vogel», wie David Reichmuth den anwesenden Tausendsassa lachend betitelt. Er ist Zauberer, Clown, Künstler und Bühnenbildner in einem. «Es war ein sehr schöner Auftrag», erzählt Ron und ist selbst gespannt, wie seine Zeichnungen nun in Kombination mit dem Text wirken. So sollten er wie auch die anderen Gäste nicht länger auf die Folter gespannt werden und die feierliche Eröffnung des Pfades begann. Auf jeder Tafel wird dem Betrachter eine Frage mit auf den Weg gegeben, über die auf dem Spaziergang zur nächsten nachgedacht werden kann. So ist das Thema «Lebenskraft» Teil des Pfades. «Welchen Sinn hat eine Krankheit. Warum werden wir krank?», ist eine der Fragen. So geht die Homöopathie davon aus, dass jedes körperliche Leiden eine Vorgeschichte auf einer innerlichen dynamischen Ebene hat. Salopp gesagt vom verdorbenen Essen bis zum Liebeskummer: Das Gleichgewicht ist gestört und mit der Krankheit weist der Körper darauf hin und schwächt die Lebenskraft. Ein weiterer Aspekt nimmt die Tafel mit dem Schwerpunkt «Individualität» auf. «Wie wird nach dem passenden Homöopathie-Mittel gesucht?», heisst die Frage darauf. Sie zeigt am Beispiel der Migräne auf, dass diese sich wie so viele andere Krankheitsbilder auch, nicht immer gleich äussert. Anhand der präzisierten Symptome lässt sich in der Homöopathie unterscheiden, welche Ursachen die Krankheit hat und wird individuell – nicht mit standardisierten Medikamenten - behandelt. Der Homöopathie-Lehrpfad ist öffentlich zugänglich und lädt Interessierte ein, sich einen Moment Ruhe zu gönnen und sich genau die Fragen «rauszupicken», welche sie zum Nachdenken anregen.
www.klinik-sokrates.ch
Von Desirée Müller