Viel Natur auf engem Raum

Die Stadt Kreuzlingen saniert aktuell den Chogenbach entlang der Bleichestrasse (Bild) sowie den Schoderbach hinter der ehemaligen Emmishofer Migros. Der Schutz vor Hochwasser gibt dabei jeweils die Grösse des neuen Bauwerks vor. Beide Bäche werden als Kanal mit zwei seitlichen Mauern abgegrenzt. Das Gewässerschutzgesetz gibt vor, dass Bäche auch ökologisch aufgewertet werden müssen, was mit verschiedenen Massnahmen umgesetzt wird.

Aufenthaltsbereich am Wasser

Den grössten Gewinn für Mensch und Natur ist die Öffnung der beiden Bäche. Die Bachsohlen werden naturnah gestaltet und bekommen ein dickes Kiesbett. Mit einem offenen Zugang erhält die Bevölkerung einen grosszügigen Aufenthaltsbereich direkt am Wasser. Aus Stabilitätsgründen müssen die beiden Kanalmauern unterirdisch verbunden werden. Durchlässige U-Profile ermöglichen den Austausch des Bachwassers mit dem Grundwasser. Teilweise werden die Kanalwände aufgeraut, damit sich Moos besser ansiedeln kann. Zusätzlich sind die Wände mit Löchern versehen, die später mit Farn und anderen Stauden bepflanzt werden. Auf der Mauerkrone werden Bäume gepflanzt, welche den Bach beschatten und das Wasser im Sommer kühlen. Erlen, Weiden oder Kirschen wachsen gerne an Bachufern und bieten wertvollen Lebensraum für spezialisierte Bach-Insekten und viele andere Tiere. Für die Offenlegung der Bäche und die verschiedenen ökologischen Mehrleistungen haben Bund und Kanton ihre Beiträge an die Kosten der beiden Bachprojekte von 60 Prozent bis auf 70 respektive 80 Prozent erhöht.

IDSK